Glossar
Begriffe rund um das Thema Nachhaltigkeit
Nachhaltige Entwicklung im Unternehmenskontext bedeutet, ökonomische, ökologische und soziale Ziele miteinander in Einklang zu bringen, um die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. Sie fordert Unternehmen auf, ihre Wertschöpfungsketten zu analysieren, Risiken und Chancen entlang ökologischer und sozialer Dimensionen zu bewerten und umfassende Transparenz über ihre Nachhaltigkeitsleistung zu schaffen. Neue regulatorische Anforderungen wie die CSRD machen diese Entwicklung nicht nur zu einer ethischen, sondern auch zu einer rechtlichen und strategischen Verpflichtung.
Die Agenda 2030 wurde von den Vereinten Nationen verabschiedet und umfasst 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Anpassungsstrategien umfassen Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen Folgen des Klimawandels zu bewältigen und die Resilienz von Systemen zu erhöhen. Nachhaltigkeitsberichte müssen den gleichen Berichtszeitraum wie die Finanzberichte abdecken und Vergleichsdaten aus Vorjahren enthalten. Diese drei ESG-Bereiche bilden die Grundlage der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Biodiversität umfasst die Vielfalt der Ökosysteme, Arten und genetischen Ressourcen auf der Erde. CSR ist ein Unternehmensansatz, der soziale, ökologische und ethische Aspekte in die Geschäftstätigkeit integriert. Corporate Sustainability Due Diligence Directive („EU-Lieferketten-gesetz“) aus dem Jahr 2024 hat zum Ziel, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in Unternehmen EU-weit Die CSRD ist eine EU-Richtlinie, die die Berichterstattung zu Nachhaltigkeit für große Unternehmen ab 2024 erheblich erweitert. Berichtsangaben müssen präzise, vollständig und nachvollziehbar sein, um Vertrauen bei Stakeholdern zu schaffen. Dekarbonisierung bezeichnet die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes durch den Ersatz fossiler Energieträger mit kohlenstofffreien oder -armen Alternativen. Unternehmen setzen zunehmend digitale Technologien ein, um Nachhaltigkeitsdaten effizient zu erheben, zu analysieren und zu berichten. Dieser Berichtsstandard wurde vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), einem Nachhaltigkeits-Gremium der Bundesregierung, für Unternehmen und Organisationen entwickelt. Dieses Konzept betrachtet sowohl die Auswirkungen eines Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft (Impact Materiality) als auch die Risiken und Chancen, European Financial Reporting Advisory Group Environment (Umwelt), Social (Gesellschaft), Governance (Unternehmensführung oder -steuerung). Einheitliche EU Standards die 2024 von der EFRAG festgelegt wurden. Die ESRS konkretisieren die Anforderungen der CSRD und definieren spezifische Inhalte und Berichtsformate. Sie decken die Bereiche Umwelt, Soziales und Zentraler Bestandteil des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen. Faire Lieferketten stellen sicher, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette ethische, soziale und ökologische Standards eingehalten werden. Sammlung von globalen, standardisierten Rahmenbedingungen aus dem Jahr 2001, mit denen eine Darstellung von Treibhausgasemissionen (THG) möglich ist. Die GRI-Standards sind ein weltweit anerkannter Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Unternehmen hilft, ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungen transparent Diese Bereiche bilden das Fundament der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach der CSRD und ESRS. Vereinbarung der EU-Mitgliedsstaaten aus dem Jahr 2021 mit dem Ziel, die EU bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Greenwashing beschreibt die Praxis, Nachhaltigkeit nur vorzutäuschen, um das Image zu verbessern, ohne substanzielle Maßnahmen zu ergreifen. Global Reporting Initiative – Internationaler Standard zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. International Accounting Standards Board, das als privatrechtliche Organisation die IFRS herausgibt. International Financial Reporting Standards, herausgegeben vom IASB. Integrated Reporting verbindet Finanz- und Nachhaltigkeitsberichte zu einem ganzheitlichen Dokument, das den Mehrwert eines Unternehmens langfristig darstellt. Intergovernmental Panel on Climate Change, oft als “Weltklimarat” bezeichnet, ist ein zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaveränderungen, der – unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Das International Sustainability Standards Board wurde 2021 durch die IFRS-Stiftung gegründet und soll parallel zur zum IASB, das finanzielle Berichtsstandards Klimaneutralität bedeutet, dass die Netto-Emissionen von Treibhausgasen durch Reduktion und Kompensation auf null gebracht werden. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Wirtschaftskonzept, das darauf abzielt, Abfälle zu minimieren und Ressourcen durch Wiederverwendung, Recycling und Reparatur in einem Lebenszyklusdenken beinhaltet die Betrachtung aller Phasen eines Produkts oder Prozesses – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis Das Lieferkettensorgfaltsgesetz zielt auf den Schutz der Umwelt, Menschen- und Kinderrechte entlang globaler Lieferketten. Nachhaltigkeit beschreibt ein Konzept, das die Nutzung natürlicher, sozialer und ökonomischer Ressourcen so gestaltet, … Ein Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens sowie deren Auswirkungen. Nachhaltigkeits-KPIs sind messbare Indikatoren, die den Fortschritt in verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen quantifizieren. Eine Nachhaltigkeitsstrategie definiert die langfristigen Ziele und Maßnahmen eines Unternehmens zur Integration von Nachhaltigkeit in alle Geschäftsfelder. Non-Financial Reporting Directive (Richtlinie hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen), 2014 in Kraft getreten. Die NFRD war die Vorgängerrichtlinie der CSRD und verlangte von großen Unternehmen die Offenlegung nicht-finanzieller Informationen. Diese Richtlinien geben multinationalen Unternehmen Empfehlungen für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. Unternehmen sind verpflichtet, detaillierte Informationen zu ihren Nachhaltigkeitspraktiken, Risiken und Leistungen offenzulegen. Das 2015 geschlossene internationale Klimaabkommen zielt darauf ab, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf 1,5 °C, Das Konzept der planetaren Grenzen definiert ökologische Schwellenwerte, innerhalb derer die Menschheit sicher agieren kann. Überschreitungen, etwa bei der Klimaerwärmung Der Ressourcenverbrauch bezieht sich auf die Entnahme und Nutzung von natürlichen Rohstoffen wie Wasser, Boden, Energie und Mineralien. Dieses Management identifiziert und bewertet Risiken, die sich aus Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen ergeben, und entwickelt Strategien zu ihrer Bewältigung. Die SBTi unterstützt Unternehmen bei der Festlegung wissenschaftlich fundierter Klimaziele, die mit den globalen Klimazielen des Pariser Abkommens übereinstimmen. Direkt vom Unternehmen kontrollierte oder verantwortete Emissionen, wie Brennstoffe, Energieträger oder die des eigenen Fuhrparks. Indirekte Emissionen, die vom Unternehmen verbraucht, aber nicht selbst erzeugt werden, z. B. Fernwärme oder Strom aus eingekaufter Energie. Indirekte Emissionen, die entlang der unternehmerischen Wertschöpfungskette entstehen, sind. Die wesentlichen Emissionsquellen eines Unternehmens können in Scope 1-, Scope 2- und Scope 3-Emissionen kategorisiert werden. Sustainable Finance Disclosure Regulation aus dem Jahr 2021. Stakeholder-Engagement beschreibt den Prozess der aktiven Einbindung von Interessengruppen wie Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten oder der Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse. Sustainable Development Goals bezeichnen seit 2016 nachhaltige Entwicklungsziele und bilden den Kern der Agenda 2030. Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem, das festlegt, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Die Treibhausgasbilanzierung teilt Emissionen in drei Kategorien auf: Scope 1 umfasst direkte Emissionen des Unternehmens, Scope 2 bezieht sich auf Umweltgerechtigkeit beschreibt das Prinzip, dass alle Menschen – unabhängig von Einkommen, Herkunft oder Wohnort – gleichberechtigt vor Umweltbelastungen geschützt werden Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) legen fest, dass Unternehmen Menschenrechte achten und negative Auswirkungen vermeiden oder mildern müssen. United Nations Global Compact ist eine im Jahr 2001 initiierte globale Initiative der Vereinten Nationen und das größte Unternehmensnetzwerk für Die Betrachtung der Wertschöpfungskette stellt sicher, dass Unternehmen nicht nur direkte, sondern auch indirekte Auswirkungen in der Liefer- und Distributionskette Die Wesentlichkeitsanalyse identifiziert die Themen, die sowohl für die langfristige Geschäftsentwicklung als auch für die Stakeholder besonders relevant sind. Die Ökobilanz ist ein methodisches Instrument zur Bewertung der Umweltwirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebenszyklus. Diese drei Säulen bilden die Basis des Nachhaltigkeitskonzepts und betonen die Notwendigkeit eines integrativen Ansatzes. Übergangsrisiken entstehen durch die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft, beispielsweise durch regulatorische Änderungen, technologische Innovationen oder veränderte Marktanforderungen.